Haltern • Diesen Monat hatte der Arbeitskreis Wirtschaft & Arbeit gemeinsam mit unserem Landesvorsitzenden Kevin Gniosdorz die Gelegenheit, die Quarzwerke in Haltern zu besuchen und einen Einblick in ihre Produktionsprozesse sowie die aktuellen Herausforderungen und Zukunftspläne der Branche zu erhalten. Die Quarzwerke sind bereits seit Jahrzehnten fest in der Industriekultur des Landes verwurzelt.

Die Quarzwerke Haltern stellen eine Vielzahl von Produkten her, darunter Quarzsand, Kaolin, Feldspat und High Performance Fillers. Der Quarzsand wird in verschiedenen Anwendungen eingesetzt, von Gießformen für Gießereien über die Glasproduktion bis hin zur chemischen Industrie. Besonders wichtig ist die hohe Reinheit des Quarzsands für Gießereiprozesse und die Herstellung von Fenstern, um einen möglichst geringen Grünstich zu gewährleisten, insbesondere bei Mehrfachverglasungen.

Die Quarzproduktion erfolgt sowohl nass mit Saugbagger in Haltern als auch trocken im rheinländischen Frechen. Die Trocknung erfordert derzeit erhebliche Energiemengen, die durch zwei gasbetriebene Blockheizkraftwerke bereitgestellt werden. Zukünftig plant das Unternehmen die Elektrifizierung mit Wärmepumpen, was jedoch eine längere Verweilzeit beim Trocknungsprozess mit sich bringen könnte.

Interessanterweise investieren die Quarzwerke in erneuerbare Energien, darunter Floating-PV in Haltern, was nicht nur wirtschaftlich sinnvoll ist, sondern auch positive Auswirkungen auf die Umwelt hat, insbesondere durch weniger Verdunstung der Silberseen.

Die Quarzwerke sind sich ihrer Verantwortung für Klima und Umwelt bewusst. Daher engagieren sich zudem aktiv in der Renaturierung und Naturschutzkonzepten, sowohl in Frechen als auch in Haltern. Am Standort in Frechen setzt man auf kontinuierliche Renaturierung beim Trockenabbau unter Einhaltung von Biodiversitätskriterien.

Gleichzeitig muss man feststellen, dass die im schwarz-grünen Koalitionsvertrag geplante Rohstoffabgabe für Nordrhein-Westfalen eine erhebliche finanzielle Belastung für die Quarzwerke sowie die gesamte Rohstoffindustrie darstellt. "Die Pläne zur Rohstoffabgabe sind insbesondere vor dem Hintergrund immens gestiegener Baukosten sowohl wirtschaftsfeindlich als auch ein Hemmnis für den Ausbau von Wohnraum. Während die Ampel in Berlin von einer derartigen Belastung abgesehen hat, würde nun NRW im Alleingang heimische Rohstoffe, die dringend für das Baugewerbe, aber auch die Ziele der Energiewende benötigt werden, künstlich verteuern. Dies würde dem Standort NRW massiv schaden. Daher sollte die Einführung einer Rohstoffabgabe aufgrund der neuen Rahmenbedingungen dringend von der Landesregierung überdacht werden.“, fordert unser Landesvorsitzender.

Weiterhin könnten die geplante EU-Richtlinie und mögliche Änderungen des Bergrechts weitere Herausforderungen für die nordrhein-westfälische Rohstoffindustrie darstellen. Heimische Rohstoffe, wie beispielsweise Kies, sind entscheidend für die Energiewende und sollten nicht durch zusätzliche Kosten künstlich verteuert werden. Eine solche Verteuerung könnte dazu führen, dass dringend benötigte Materialien aus anderen Bundesländern oder Nachbarstaaten importiert werden müssen, was letztendlich zu höheren Baukosten führen würde. Es ist daher notwendig, bei der Umsetzung von Abgaben und Richtlinien einen ausgewogenen Ansatz zu verfolgen, der die Bedürfnisse der Industrie, Umwelt und Wirtschaft gleichermaßen berücksichtigt.

Kontaktperson

Sara Carina Richau

Pressereferentin

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